Bremsbeläge vorn aus - und einbauen
Bremssattel fn-3/fs-iii
Achtung: es werden 2 unterschiedliche bremssattel-ausfuhrungen an der vorderradbremse des golf verwendet.
Deshalb zuerst anhand der abbildungen klären, welche ausführung im eigenen fahrzeug eingebaut ist. Beim touran ist nur der bremssattel fn-3 eingebaut.
Ausbau
Achtung: bremsbeläge sind bestandteil der allgemeinen betriebserlaubnis (abe) und vom werk auf das jeweilige modell abgestimmt. Es dürfen deshalb nur die vom automobilhersteller freigegebenen bremsbeläge verwendet werden.
Achtung: sollen die bremsbeläge wieder verwendet werden, müssen sie beim ausbau gekennzeichnet werden. Ein wechsel der beläge von der außen- zur innenseite oder vom rechten zum linken rad ist nicht zulässig.
Achtung: grundsätzlich alle scheibenbremsbeläge einer achse gleichzeitig ersetzen, auch wenn nur ein belag die verschleißgrenze erreicht hat.
- Reifen-laufrichtung mit pfeil am reifen markieren. Radschrauben lösen. Fahrzeug vorne aufbocken und rad abnehmen. Achtung: unbedingt hinweise im kapitel "rad aus- und einbauen" beachten.
Sicherheitshinweis
Beim aufbocken des fahrzeugs besteht unfallgefahr! Hinweise im kapitel "fahrzeug aufbocken" beachten.
T steckverbindung - 1 - für bremsbelag-verschleißanzeige trennen.
- Bremssattel fn-3: haltefeder für bremsbeläge mit einem schraubendreher aus den bohrungen -pfeil- heraushebeln und abnehmen.
- Abdeckkappen aus den lagerbuchsen des bremssattels herausziehen und beide führungsbolzen -pfeile- aus dem bremssattel herausdrehen.
- Bremssattel von bremssattelträger abnehmen und mit draht am aufbau aufhängen. Achtung: bremssattel nicht einfach nach unten hängen lassen; der bremsschlauch darf nicht auf zug beansprucht oder verdreht werden.
- Bremsbeläge herausziehen.
Einbau
Achtung: bei ausgebauten bremsbelägen nicht auf das bremspedal treten, sonst wird der kolben aus dem gehäuse herausgedrückt. In diesem fall bremssattel komplett ausbauen und kolben in der werkstatt einsetzen lassen.
- Vor einbau der beläge ist die bremsscheibe durch abtasten
mit den fingern auf riefen zu untersuchen. Riefige
bremsscheiben können abgedreht werden (werkstattarbeit).
Sofern sie noch eine ausreichende dicke aufweisen.
Grundsätzlich beide bremsscheiben einer achse auf gleiches maß abdrehen lassen.
- Bremsscheibendicke messen, siehe entsprechendes kapitel.
Achtung: zum reinigen der bremse ausschließlich spiritus verwenden. Führungsfläche beziehungsweise sitz der beläge im gehäuseschacht mit einem lappen reinigen. Keine scharfkantigen werkzeuge verwenden. Besonders auf das entfernen eventueller klebefolienreste an den anlageflächen der äußeren bremsbeläge achten.
- Staubkappe für bremskolben auf anrisse prüfen. Eine beschädigte staubkappe umgehend ersetzen lassen, da eingedrungener schmutz schnell zu undichtigkeiten des bremssattels führt. Der bremssattel muss hierzu zerlegt werden (werkstattarbeit).
- Bei hohem bremsbelagverschleiß leichtgängigkeit des kolbens prüfen. Dazu einen holzklotz in den bremssattel einsetzen und durch helfer langsam auf das bremspedal treten lassen. Der bremskolben muss sich leicht herausund hineindrücken lassen. Zur prüfung muss der andere bremssattel eingebaut sein. Darauf achten, dass der bremskolben nicht ganz herausgedrückt wird. Angerosteten bremskolben nur mit bremsflüssigkeit oder spiritus reinigen. Bei schwergängigem kolben bremssattel in der werkstatt reparieren lassen oder ersetzen.
Achtung: beim zurückdrücken des kolbens wird bremsflüssigkeit aus dem bremszylinder in den vorratsbehälter gedrückt.
Flüssigkeit im behälter beobachten, eventuell bremsflüssigkeit mit einem saugheber absaugen.
Sicherheitshinweis
Zum absaugen eine entlüfter- oder plastikflasche verwenden, die nur mit bremsflüssigkeit in berührung kommt. Keine trinkflaschen verwenden! Bremsflüssigkeit ist giftig und darf auf gar keinen fall mit dem mund über einen schlauch abgesaugt werden. Saugheber verwenden. Auch nach dem belagwechsel darf die max-marke am bremsflüssigkeitsbehälter nicht überschritten werden, da sich die flüssigkeit bei erwärmung ausdehnt. Ausgelaufene bremsflüssigkeit läuft am hauptbremszylinder herunter, zerstört den lack und führt zur rostbildung.
- Deckel des bremsflüssigkeitsbehälters aufschrauben und bremskolben mit rücksetzwerkzeug, zum beispiel hazet 4970/6 oder einem hartholzstab, zurückdrücken.
Achtung: darauf achten, dass der kolben nicht verkantet wird und kolbenfläche sowie staubkappe nicht beschädigt werden.
- Vor dem einsetzen neuer bremsbeläge bremse gründlich reinigen und hitzebeständiges schmierfett, zum beispiel bremsen-antiquietschpaste von liqui moly, dünn auf die belagführungsflächen auftragen.
Bremssattel fn-3
- Schutzfolie von der rückenplatte des äußeren bremsbelags abziehen und bremsbelag auf den bremssattelträger aufsetzen.
- Inneren bremsbelag in den bremssattel einsetzen, dabei spreizclip - 1 - an den bremskolben drücken.
- Bremssattel an den bremssattelträger aufsetzen, dabei darauf achten, dass der äußere bremsbelag nicht zu früh mit dem bremssattel verklebt.
Bremssattel fs-iii
- Bremsbeläge in die führungen des bremssattels einsetzen.
Achtung: innere und äußere bremsbeläge nicht vertauschen. Der äußere belag hat einen kleinen, schwarz eingefärbten 3-finger-spreizclip an der rückseite.
Der innere belag hat einen größeren 3-finger-spreizclip (kolbenseite).
- Bremssattel mit bremsbelägen zuerst unten -pfeil- am bremssattelträger ansetzen, dabei muss der zapfen -pfeil- vom bremssattel hinter der führung des bremssattelträgers stehen.
- Beide führungsbolzen für bremssattel am bremssattelträger einschrauben und mit 30 nm festziehen.
- Beide abdeckkappen einsetzen.
- Bremssattel fn-3: haltefeder in den bremssattel einsetzen.
Achtung: nach dem einsetzen in die beiden bohrungen muss die haltefeder unter den bremssattelträger gedrückt werden. Bei fehlerhafter montage stellt sich trotz verschleiß der äußere bremsbelag nicht nach, so dass sich der pedalweg vergrößert.
- Stecker für bremsbelag-verschleißanzeige verbinden.
- Reifen-laufrichtung beachten, räder anschrauben, fahrzeug ablassen, erst dann radschrauben über kreuz mit 120 nm festziehen. Achtung: unbedingt hinweise im kapitel "rad aus- und einbauen" beachten.
Achtung: bremspedal im stand mehrmals kräftig niedertreten, bis fester widerstand spürbar ist. Dadurch legen sich die bremsbeläge an die bremsscheiben an und nehmen einen dem betriebszustand entsprechenden sitz ein.
- Bremsflüssigkeit im vorratsbehälter prüfen, gegebenenfalls bis zur max-marke auffüllen. Deckel des behälters festschrauben.
- Neue bremsbeläge vorsichtig einbremsen, dazu fahrzeug mehrmals von ca. 80 Km/h auf 40 km/h mit geringem pedaldruck abbremsen. Dazwischen bremse etwas abkühlen lassen.
Achtung: nach dem einbau neuer bremsbeläge müssen diese eingebremst werden. Während einer fahrtstrecke von rund 200 km sollten unnötige vollbremsungen unterbleiben.
Hinweis: bremsbeläge müssen in einigen kommunen als sondermüll entsorgt werden. Die örtlichen behörden geben darüber auskunft, ob auch eine entsorgung über den hausmüllähnlichen gewerbemüll zulässig ist.
Achtung, sicherheitskontrolle durchführen:
- Sind die bremsschläuche festgezogen?
- Befindet sich der bremsschlauch in der halterung?
- Sind die entlüftungsschrauben angezogen?
- Ist genügend bremsflüssigkeit eingefüllt?
- Bei laufendem motor dichtheitskontrolle durchführen.
Hierzu bremspedal mit 200 bis 300 n (entspricht 20 bis 30 kg) etwa 10 sekunden betätigen. Das bremspedal darf nicht nachgeben. Sämtliche anschlüsse auf dichtheit kontrollieren.
- Anschließend einige sicherheitsbremsungen auf einer straße mit geringem verkehr durchführen.
Siehe auch:
Motor einfahren
Der neue Motor muss während der ersten 1500 Kilometer eingefahren
werden.
Bis 1000 Kilometer
? Fahren Sie nicht schneller als mit 3/4 der Höchstgeschwindigkeit.
? Geben Sie kein Vollgas. ...
Benzinzusätze
Benzinzusätze verbessern die Benzinqualität.
Die Benzinqualität beeinflusst Laufverhalten, Leistung und Lebensdauer des
Motors. Tanken Sie deshalb
Qualitätsbenzin mit beigemisc ...
Batterie entlädt sich selbstständig
Je nach fahrzeugausstattung addiert sich zur natürlichen
selbstentladung der batterie auch die stromaufnahme der
verschiedenen stromverbraucher im ruhezustand. Daher
sollte die batterie in ein ...