Opel Astra gegen VW Jetta: Im Heck eine Stufe, im Bug einen Diesel
Ein paar Tage mit einer Stufenheck-Limousine kalibrieren die Bedeutung des Kombis oder die Vorzüge eines SUV neu. Denn sie führen zum Beispiel zu der Erkenntnis, wie häufig man Kühlschränke, Waschmaschinen, große, schwere Hunde und Röhrenfernseher transportiert oder wie oft man allradgetrieben durch den dunklen Forst brechen will. Eher nie nämlich, was zeigt, dass das gar nicht erklärungsbedürftige Konzept der Limousine so unpraktisch oder überkommen gar nicht ist.
Opel Astra 1.7 CDTi Ecoflex mit kleinerem Kofferraum
Für alle, die einen großen Kofferraum brauchen, ihn aber eben mit Koffern statt mit Kinderwagen zu füllen pflegen, bieten sich die Stufenheck-Ableger von Astra und Golf als klassische Alternativen an.
Die beiden scharmützeln seit 1985 miteinander. Damals bekam der VW Jetta in zweiter Generation mit dem Opel Kadett E Formheck einen Lieblingsrivalen. Vier Generationen später treffen Jetta und der neue Opel Astra 1.7 CDTi Ecoflex als Limousine aufeinander.
Fangen wir damit an, worum es bei beiden vor allem geht: den Kofferräumen. Die enormen 550 Liter, die E-Kadett und Jetta II bunkern konnten, schaffen Opel Astra und Jetta VI nicht mehr. Ins Heck des VW passen 510 Liter, in das des Opel Astra 1.7 CDTi Ecoflex 460 Liter. Dabei lässt sich das Volumen wegen der ebenen Ladeabteile und großen Klappen bei beiden nicht nur gut nutzen, sondern serienmäßig mit geteilt umklappbaren Rücksitzlehnen auch erweitern.
Opel Astra wirkt wertiger
Im Fall des Opel Astra 1.7 CDTi Ecoflex hat es sich damit schon an erheblichen Besonderheiten im Vergleich zum Schrägheck, weil er sich ansonsten nicht von ihm unterscheidet. Es bleibt also bei einem Platzangebot, das ausreicht, ohne vor allem die Passagiere im Fond zu verwöhnen. Ebenso unverändert die bequemen Sitze vorn und das tastenreiche Cockpit, dessen Bedienung bei der kleinen Modellpflege nicht geändert wurde und so immer etwas höhere Aufmerksamkeit fordert. Trotzdem profitiert der Opel Astra 1.7 CDTi Ecoflex vom Feinschliff - nicht wegen ein paar äußerlichen Aufrüschungen, sondern durch die nun noch solidere Verarbeitung. Insgesamt wirkt der Rüsselsheimer hochwertiger eingerichtet als der VW Jetta 1.6 TDI.
Der unterscheidet sich stärker als seine Vorgänger vom Golf, basiert noch auf dessen sechster Generation, ist vor allem für die USA gedacht und wird in Mexiko produziert. Und nun, da der Golf VII bei den Händlern steht, erscheint er schon etwas angestaubt. Das liegt nicht nur an den tristeren Materialien und dem Mangel an Fahrerassistenzsystemen, sondern auch an kleinen funktionalen Schwächen wie dem trägen, pixeligen Navigationssystem oder der umständlicheren Lehnenneigungsverstellung. Dennoch reist es sich auf den etwas hoch montierten Sitzen im Jetta bequem und ungedrängt. Im Fond gibt es viel Kniefreiheit, während das flache Dach den Kopfraum deutlich einschränkt.
Aber der VW Jetta 1.6 TDI will ja auch keine Chauffeurslimousine sein. Beinahe sportiv sei er, meint VW selbst. Ja nun. Womöglich hat diese Einschätzung die Techniker dazu angestiftet, das Fahrwerk so straff abzustimmen. Vor allem kurze Stöße steckt die Federung nur unvollkommen ein, ohne dass der Jetta durch dieses Setup eine besondere fahrdynamische Begabung erkennen ließe. Sollte sich je ein potenzieller Kunde dafür interessiert haben: Ja, Handling gibt es, aber nicht mehr als nötig. Dasselbe gilt für Präzision und Rückmeldung der Lenkung. Biegungen umkurvt der VW so in unspektakulärer Sicherheit.
Beim Bremsen und der Sicherheitssaustattung punktet der Opel Astra
Ein Spektakel wird das auch imAber der Jetta will ja auch keine Chauffeurslimousine sein. Beinahe sportiv sei er, meint VW selbst. Ja nun. Womöglich hat diese Einschätzung die Techniker dazu angestiftet, das Fahrwerk so straff abzustimmen. Vor allem kurze Stöße steckt die Federung nur unvollkommen ein, ohne dass der Jetta durch dieses Setup eine besondere fahrdynamische Begabung erkennen ließe. Sollte sich je ein potenzieller Kunde dafür interessiert haben: Ja, Handling gibt es, aber nicht mehr als nötig. Dasselbe gilt für Präzision und Rückmeldung der Lenkung. Biegungen umkurvt der VW so in unspektakulärer Sicherheit.
Opel Astra punktet beim Bremsen und der Sicherheitsaustattung
Ein Spektakel wird das auch im Opel Astra 1.7 CDTi Ecoflex nicht. Selbst in der Sportstellung von Lenkung, Gasannahme und adaptiven Dämpfern (980 Euro extra) bleibt er ein besonnener und verlässlicher Untersteurer. Echte Vorteile verschafft er sich dagegen mit seinen vehementeren Bremsen und der umfangreicheren Sicherheitsausstattung.
Zudem federt er auf dem weicheren Tour-Modus Unebenheiten ohne Schunkelei beflissener weg. Das passt gut zum uneiligen Charakter des 1,7-Liter-Turbodiesels. Bekannt für sein Turboloch mit der Tiefe einer Gletscherspalte, rappelt er sich mühsam auf Touren, nagelt dann kernig und munter voran. Dabei hält ihn die knappe Stufung des Sechsganggetriebes im durchzugskräftigen Ladebereich.
Schon wegen seines homogeneren Antritts und der manierlicheren Laufkultur fühlt sich der 1,6-Liter-TDI im Jetta träger an. Während er auf dem gleichen Niveau wie der Opel Astra 1.7 CDTi Ecoflex beschleunigt, raubt ihm die weit übersetzte Fünfgangbox viel Durchzugskraft.
Dass er sich damit einen kleinen Verbrauchsvorteil verschafft, kann die Kostenbilanz des teureren VW Jetta 1.6 TDI wie die etwas bessere Ausstattung nicht mehr zu seinen Gunsten wenden. So rangiert der Opel Astra am Ende eine Stufe über dem VW.
Siehe auch:
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Abb. 46 Ausschnitt vom Dachhimmel bei Fahrzeugen ohne Innenraumüberwachung:
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(1) vorne.
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