Bremsflüssigkeit wechseln
Erforderliches spezialwerkzeug:
- Ringschlüssel für entlüftungsschrauben.
- Durchsichtiger kunststoffschlauch und auffangflasche.
Erforderliches betriebsmittel:
- 1,2 I bremsflüssigkeit der spezifikation dot 4.
Bremsflüssigkeit nimmt durch die poren der bremsschläuche sowie durch die entlüftungsöffnung des vorratsbehälters luftfeuchtigkeit auf. Dadurch sinkt im laufe der betriebszeit der siedepunkt der bremsflüssigkeit. Bei starker beanspruchung der bremse kann es deshalb zu dampfblasenbildung in den bremsleitungen kommen, wodurch die funktion der bremsanlage stark beeinträchtigt wird.
Die bremsflüssigkeit soll alle 2 jahre, möglichst im frühjahr, erneuert werden. Bei vielen gebirgsfahrten, bremsflüssigkeit in kürzeren abständen wechseln.
Achtung: die arbeitsschritte zum wechseln der bremsflüssigkeit sind weitgehend gleich wie beim entlüften der bremsanlage.
In der folgenden beschreibung wird nur auf die unterschiede eingegangen, daher muss auf jeden fall auch das kapitel "bremsanlage entlüften" durchgelesen werden, siehe seite 171.
- Bremsflüssigkeitsstand auf dem vorratsbehälter mit filzstift markieren. Nach erneuern der bremsflüssigkeit ursprünglichen flüssigkeitsstand wieder herstellen. Dadurch wird ein überlaufen des bremsflüssigkeitsbehälters beim wechsel der bremsbeläge vermieden.
- Mit einer absaugflasche - 1 - aus dem bremsflüssigkeitsbehälter so viel wie möglich bremsflüssigkeit absaugen, maximal aber bis zu einem stand von ca. 10 Mm.
Achtung: das sieb im bremsflüssigkeitsbehälter darf nicht entfernt werden. Abgesaugte bremsflüssigkeit auf keinen fall wieder verwenden.
- Vorratsbehälter bis zur max-marke mit neuer bremsflüssigkeit füllen.
- Alte bremsflüssigkeit nacheinander aus den bremssätteln herauspumpen. Die abfließende bremsflüssigkeit muss in jedem fall klar und blasenfrei sein. An jedem bremssattel sollen ca. 250 Cm3 (vi liter) bremsflüssigkeit herausgepumpt werden.
Achtung: vorratsbehälter zwischendurch immer mit neuer bremsflüssigkeit auffüllen. Er darf nie ganz leer sein, sonst gelangt luft in das bremssystem. Falls der bremsflüssigkeitsbehälter dennoch leer läuft, bremsanlage in der fachwerkstatt entlüften lassen, da für die entlüftung der abs-hydraulik das werkstatt-diagnosegerät erforderlich ist.
- Nach dem bremsflüssigkeitswechsel das bremspedal betätigen und leerweg prüfen. Der leerweg darf maximal vs des gesamten pedalwegs betragen.
Bremsflüssigkeit aus der kupplungsbetätigung herausdrücken
Da die kupplungsbetätigung ebenfalls mit bremsflüssigkeit arbeitet, muss auch der inhalt des kupplungssystems ersetzt werden.
- Staubkappe vom entlüftungsventil am kupplungs-nehmerzylinder- 1- abziehen. Entlüftungsventil reinigen.
- Durchsichtigen, sauberen schlauch - p f e i l - auf das entlüftungsventil aufschieben.
- Freies schlauchende in eine mit bremsflüssigkeit halbvoll gefüllte flasche stecken. Einen geeigneten schlauch und passendes gefäß gibt es im autozubehör-handel.
- Entlüftungsschraube lösen und durch helfer kupplungspedal betätigen lassen. Dabei ca. 0,1 I bremsflüssigkeit herausfließen lassen.
- Kupplungspedal in gedrückter stellung halten lassen und entlüftungsschraube festziehen.
- Kupplungspedal zurücknehmen lassen.
- Kupplungspedal 10- bis 15-mal zügig bis anschlag durchtreten und loslassen.
- Entlüftungsschraube lösen und durch helfer kupplungspedal betätigen lassen. Dabei ca. 0,05 I (50 cm3 beziehungsweise 50 ml) bremsflüssigkeit herausfließen lassen.
- Kupplungspedal in gedrückter stellung halten lassen und entlüftungsschraube festziehen.
- Kupplungspedal zurücknehmen lassen
- Kupplungspedal mehrmals bis anschlag durchtreten und loslassen.
- Entlüftungsschlauch abziehen und mit auffanggefäß zur seite stellen.
- Kupplungspedal zurücknehmen.
- Bremsflüssigkeit im vorratsbehälter bis zum markierten stand vor dem bremsflüssigkeitswechsel auffüllen.
- Verschlussdeckel am behälter aufschrauben.
Achtung, sicherheitskontrolle durchführen:
- Sind die entlüftungsschrauben angezogen?
- Ist genügend bremsflüssigkeit eingefüllt?
- Bei laufendem motor dichtheitskontrolle durchführen.
Hierzu bremspedal mit 200 bis 300 n (entspricht 20 bis 30 kg) etwa 10 sekunden betätigen. Das bremspedal darf nicht nachgeben. Sämtliche anschlüsse auf dichtheit kontrollieren.
- Anschließend einige bremsungen auf einer straße mit
geringem verkehr durchführen. Dabei auch mindestens
eine vollbremsung vornehmen, bei der die abs-regelung
einsetzt, beispielsweise auf losem untergrund. Die
abs-regelung ist am pulsieren des bremspedals spürbar.
Achtung: dabei besonders auf nachfolgenden verkehr achten.
Siehe auch:
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Die richtige Sitzposition des Fahrers ist wichtig für ein sicheres und
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